“Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für die Augen unsichtbar.”
– Antoine de Saint-Exupéry –
– Antoine de Saint-Exupéry –
Diese Übungen stimulieren den Fluss in den Meridianen, den Energiekanälen in unserem Körper. Bleiben Sie bei den Übungen stets entspannt und führen Sie sie mit möglichst geringer Muskelkraft aus. Tasten Sie sich dabei achtsam an ihre Grenzen heran, und sie werden merken, wie ihre Beweglichkeit von selbst zunimmt. Bleiben Sie jeweils 5 – 8 ruhige, tiefe Atmenzüge in der Dehnung.
Während der Einatmung spüren Sie eine Dehnung entlang der Spannungslinien. Entspannen Sie dabei vollständig, so erreichen Sie die größtmögliche Dehnung am Endes des Atemzuges.
Die Abfolge der Übungen folgt der Meridianuhr. Jedes Organ in unserem Körper hat eine bestimmte Zeit der größten energetischen Aktivität.
Zu jedem Organ fanden taoistische Meister einen Laut, der die gesunden Schwingungen dieses Organs unterstützt. Die 6 Heilenden Laute tragen zur Entgiftung der Organe bei und helfen uns, negative Emotionen, die unseren Energiefluss behindern, freizusetzen und zu transformieren.
Beginnen Sie die Meridiandehnübungen (Meridianöffnungen) mit der Dehnung der beiden übergeordneten Meridiane Konzeptionsgefäß und Lenkergefäß. Sie regeln den gesamten Energiefluss in den 12 Hauptmeridianen.
Konzeptionsgefäß
Sie stehen aufrecht und stellen sich vor, wie Ihr Hara (Bauch) sich nach vorne bewegt während Sie Ihren Oberkörper nach hinten bewegen. Ihre Hände ruhen auf den hinteren Oberschenkeln wo Sie sich abstützen können. An der Körpervorderseite spüren Sie die Dehnung ganz klar.
Lenkergefäß
Um das Lenkergefäß zu aktivieren stehen Sie gerade und stellen sich vor, das ihr Hara (Bauch) sich nun nach hinten bewegt. Ihr Oberkörper bewegt sich nach vorne, so als wollten Sie Ihren Kopf durch Ihre Beine stecken. Entlang der Mittellinie Ihres Rückens spüren Sie nun die Dehnung.
Lunge 3 – 5 Uhr, Dickdarm 5 – 7 Uhr
Heilender Laut: SSSSS…..
Variante 1
Führen Sie diese Übung im Stehen aus. Die Füße sind etwa schulterbreit auseinander. An der Körperrückseite haken Sie beide Daumen ineinander ein (Lungenmerdian). Achtsamkeit auch in die beiden Zeigefinger (Dickdarmmeridian).
Sie stehen aufrecht, atmen zunächst tief ein und beugen sich mit der Ausatmung nach vorne unten. Die Arme gehen dabei so weit wie möglich über den Kopf nach vorne, die Arme sowie die Beine sind durchgestreckt. Bleiben sie etwa 5 – 8 ruhige und tiefe Atemzüge in dieser Position.
Richten Sie sich langsam wieder auf. Dann haken Sie die Daumen an der Rückseite andersrum ein und führen die Übung noch einmal aus.
Variante 2
Stellen Sie ein Bein abgewinkelt nach vorne, das hintere Bein ist durchgestreckt. Strecken Sie Daumen und Zeigefinger, heben Sie beide Arme gestreckt hoch und führen Sie sie etwas oberhalb der Schultern nach hinten. Sie spüren eine Dehnung in Brust und Armen. Wieder atmen Sie ruhig, spüren bei der Einatmung die Dehnung entlang der Spannungslinien und die Entspannung beim Ausatmen.
Wechseln Sie die Beinstellung und führen Sie die Übung nochmals aus.
Magen 7 – 9 Uhr, Milz/Pankreas 9 – 11 Uhr
Heilender Laut: CHCHCH… (etwas gurgelnd, aus dem Kehlkopf)
Variante 1
Setzen Sie sich im Fersensitz nieder und atmen Sie ruhig. Lehnen Sie sich nach hinten und stützen Sie sich auf ihre Handflächen.
Wenn das für Sie sehr einfach ist stützen Sie sich auf die Ellbogen.
Manche Menschen sind sehr beweglich und können sich auf den Rücken legen und die Arme hinter dem Kopf auf den Boden legen. Führen Sie die Übung in der für Sie leicht auszuführenden Weise aus, ohne Anspannung und ganz ruhig.
Variante 2
Stellen Sie sich sicher auf den Boden, bringen sie die Ferse eines Beines zum Gesäß (so weit es für Sie möglich ist) und halten sie den Fuß mit ihrer Hand. Heben Sie den gegenüberliegenden Arm über den Kopf. Nun führen Sie bei der Ausatmung eine Dehnung aus und spannen den Körper etwas nach hinten, sodass die Körpervorderseite gedehnt wird.
Anschließend wiederholen Sie die Übung und nehmen das andere Bein zum Gesäß.
Achtung: Bei Schmerzen oder Problemen im Lendenwirbelbereich machen Sie diese Übungen besser nicht.
Herz 11 – 13 Uhr, Dünndarm 13 – 15 Uhr
Heilender Laut: HAAAAAA…
Variante 1
Stehen Sie ca. schulterbreit und winkeln Sie einen Arm über und hinter dem Kopf ab. Mit der zweiten Hand fassen sie den Ellbogen und dehnen den abgewinkelten Arm. Nähern Sie sich ihrer Dehnungsgrenze an, bleiben Sie dabei aber sanft und entspannt.
Nach 5 – 7 ruhigen Atmenzügen machen Sie die Dehnung mit dem anderen Arm.
Variante 2
Setzen Sie sich auf den Boden und bringen Ihre Fußsohlen zueinander. Die Knie fallen zur Seite. Mit den Händen umfassen Sie nun ihre Füße.
Jetzt beugen Sie den Oberkörper nach vor, die Ellenbogen befinden sich wenn möglich vor den Unterschenkeln.
Blase 15 – 17 Uhr, Niere 17 – 19 Uhr
Heilender Laut: HUUUU…(oder HOOO..wie beim Ausblasen einer Kerze)
Sie sitzen mit ausgestreckten und aneinanderliegenden Beinen am Boden, Ihre Fersen liegen beieinander, die Zehen können nach außen fallen. Sie beugen sich nach vorne und strecken Ihre Hände zu den Zehen, die Handflächen drehen sich dabei nach außen. Bleiben Sie in dieser Position und atmen Sie ruhig.
Sie können diese Übung auch im Stehen machen.
Herzkreislauf 19 – 21 Uhr, Dreifacher Erwärmer 21 – 23 Uhr
Heilender Laut: Hiiiii….
Variante 1
Stehen Sie ungefähr schulterbreit und legen Sie Ihre Arme um Ihre Schultern, so als würden Sie sich umarmen. Dann drehen Sie Ihren Oberkörper mit der Ausatmung langsam zur einen Seite und bleiben in dieser Position.
Nach ca. 30 sec. drehen Sie ihren Oberkörper zurück in die Ausgangsposition und schließlich zur anderen Seite, wo Sie wieder in der Dehnung verharren.
Um den Herzkreislauf-Meridian zu dehnen heben Sie Ihre Arme auf Schulterhöhe, die Handflächen weisen dabei nach vorne. Dann werden die Arme nach hinten durchgestreckt.
Variante 2
Setzen Sie sich im Schneidersitz (oder Lotussitz) auf den Boden. Überkreuzen Sie Ihre Arme und fassen Sie mit jeder Hand das Knie des gegenüberliegenden Beines. Jetzt ziehen Sie Ihren Oberkörper mit den Armen nach unten und atmen Sie ruhig.
Nach einiger Zeit schlagen Sie die Beine und Arme andersherum übereinander und wiederholen die Übung.
Gallenblase 23 – 1 Uhr, Leber 1 -3 Uhr
Heilender Laut: SCHHHHHH…
Variante 1
Sie stehen aufrecht und verschränken über Ihrem Kopf die Finger ineinander. Jetzt strecken Sie sich mit der Ausatmung langsam auf eine Seite, soweit es Ihnen möglich ist und keinen Schmerz bereitet. Sie spüren eine Dehnung auf der gegenüberliegenden Körperseite, vielleicht sogar ein leichtes Zittern. Atmen Sie ruhig und bleiben Sie für 5 – 7 Atemzüge in der Dehnung.
Schließlich kommen Sie wieder hoch und führen die Dehnung zur anderen Seite aus.
Variante 2
Setzen Sie sich mit gestreckten und gegrätschten Beinen auf den Boden. Atmen Sie ruhig und bei der nächsten Ausatmung lehnen Sie sich wieder mit verschränkten Fingern (die Handflächen zeigen dabei himmelwärts) zur Seite. Sie bleiben einige Zeit in der Dehnung und richten sich mit einer Ausatmung wieder auf um sich dann zur anderen Seite zu dehnen.